Das erste Auswärtsspiel der Saison 2018 / 2019 fand in Köln-Volkhoven bei der DJK Wiking statt. Der RTV reiste hoch motiviert durch den Auftaktsieg vor 2 Wochen an, auch wenn man mit 8 Spielern (davon 2 designierten Liberos) mal wieder dünn besetzt war. Um sich die Möglichkeit des Spielerwechsels nicht schon vor Spielbeginn zu verbauen, wurde sich nach kurzer Rücksprache dazu entschieden Alexander nicht auf seiner üblichen Position als Libero sondern als regulärer Spieler einzutragen. Diese Flexibilität sollte sich noch als wichtige Komponente im Spiel herausstellen.Nach leichten Startschwierigkeiten fanden die Rheinbacher rechtzeitig im ersten Satz in die Spur und konnten einen letztendlich ungefährdeten 25:19 Satzgewinn einfahren. Trotz unveränderter Aufstellung und nur 3 Minuten Pause, in denen man meinen möchte, dass sich die Begebenheiten nicht vollkommen umkehren, lief im zweiten Satz überhaupt nichts mehr zusammen: Einfache Fehler in allen Spielaktionen, unsaubere Annahme, unpräzises Zuspiel, fehlerhafter Angriff. Schnell lief man 10 Punkten Rückstand hinterher. Durch einen Spielerwechsel und taktische Umstellung konnte man diesen Rückstand zwar nicht mehr aufholen, aber immerhin fand man wieder zu etwas mehr Sicherheit. Ein ernüchterndes 14:25 aus Rheinbacher Sicht prangerte beim nächsten Seitenwechsel auf der Punktetafel.
Nun war neben gutem Rad auch guter Rat teuer, da es keine offensichtliche Erklärung für den plötzlichen Leistungseinbruch im zweiten Satz gab. Spielertrainer Benedikt entschied sich nun für die etwas ungewöhnliche Variante Außenangreifer Helmut in den Mittelblock zu stellen und Libero Daniel seine Wechsel nicht in gewohnter Rotation sondern nach Gefühl selbständig vorzunehmen. Ein früher 4:0-Rückstand bestätigte die gewagte Aufstellung nicht unbedingt, doch konnte sich der RTV langsam wieder ins Spiel kämpfen und selbiges zur Mitte des Satzes ausgleichen. Der Fehlerteufel schlug aber erneut zu, so dass man sich kurz vor Ende des Abschnitts mit einem 8-Punkte-Rückstand konfrontiert sah. Nun fingen aber die Wikinger an zu schwimmen und Rheinbach kämpfte sich Punkt für Punkt bis zum 24:24 heran. Mit der mittlerweile zurückgewonnenen guten Stimmung und dem einhergehenden Selbstvertrauen konnte man auch die nächsten beiden Punkte für sich entscheiden und einen viel umjubelten 26:24 Satzgewinn zur 2:1-Führung verbuchen.
Die neugeformte Aufstellung, in der man sich nun zusehends wohler fühlte, wurde beibehalten und die Maxime ausgegeben zu versuchen den Kölnern bereits zu Satzbeginn den Schneid abzukaufen und keine Hoffnung auf einen weiteren fünften Satz aufkommen zu lassen. Eine sehr engagierte wenn auch nicht immer fehlerfreie Leistung ebneten den Weg zu einer knappen Führung nach den ersten gespielten Bällen. Die Entscheidung fiel nun aber durch eine starke Angabenserie von Neu-Mittelblocker Helmut, der in Kombination mit der Rheinbacher Feldverteidigung für 9 Punkte in Folge aufschlagen konnte. Am Ende hieß es 25:18 im vierten Satz und 3:1 auf dem Spielberichtsbogen.
Viel wichtiger als die 3 Punkte ist aber die Erkenntnis, dass man tolle Moral bewiesen hat und sich an den eigenen Knieschonern aus dem Sumpf ziehen konnte. Auch wenn das mal ungewöhnliche Aufstellungen bedeutete. Vielleicht hat es ja einfach den Gegner irritiert.
Am Ende war man einhellig der Meinung, dass wir uns glücklich schätzen konnten nicht vor heimischem Publikum aufgetreten zu sein, da man die Nerven der es mit dem RTV haltenden Zuschauer äußerst strapaziert hätte und diese im Minutentakt zwischen Lachen und Weinen gewechselt wären.
Zum Abschluss des Abends gab es noch vom Trainer gesponsertes Bier, welches sich der Außentemperatur angepasst hatte, die trotz mittlerweile späterer Abendstunde nicht unter lauwarme 16° gefallen war. Auch hier gab es aber wieder einen gemeinsamen Konsens: Nach solch einem Spiel schmeckt ein Bier auch wenn es 10° zu warm ist.